Der Mensch hat vieles mit der Zigarre gemeinsam:
Der Mensch entdeckte das Feuer und mit dem Feuer den Rauch.
Bald unterschied er den schwarzen, beizenden Rauch des Holzfeuers vom bläulichen aromatisch duftenden Raucg der verbrannten Kräuter und Spezereien. Er genoss Zauber der Opferfeuer, die er mit Inbrunst und frommer Scheu für die Götter entzündete.
Die Tabakpflanze wuchs in den tropischen und subtropischen Ländern des Kontinents, der am Ende des 15. Jahrhunderts noch darauf wartete, vom Abendland als die "Neue Welt" entdeckt zu werden.
Im Oktober 1492 war es dann soweit.
Ein Mann, von Beruf "Entdecker", war entgegen der Meinung aller Gelehrten seiner Zeit überzeugt, dass die Erde rund sei - so dass man getrost nach Westen segeln könnte, um nach Osten zu gelangen. Alle lachten ihn aus, nannten ihn einen Spinner und noch heute ist er eine umstrittene Gestalt der Weltgeschichte. Aber: Der "Spinner" erreichte sein Ziel.
Nach zehn Wochen Seefahrt ins Ungewisse warf er vor Guanahani Anker, einer der Bahama-Inseln, dem heutigen San Salvador. Beim Versuch, über die Okzident-Route nach Indien zu segeln, hatte er aus Versehen Amerika entdeckt – und dort auch gleich den Tabak.
Als er nämlich Kundschafter an Land schickte, begegneten sie Eingeborenen -nackten Männern und Frauen - die ein "kleines Feuer" mit sich herumtrugen, das in den Blättern eines Krautes glühte.
An einem Ende brannte die Glut, am anderen sogen sie den Rauch ein wie man etwas trinkt. Es war die Urform der Zigarre.
Die Kundschafter hatten mit den Rauchrollen eine uralte Sitte der Inkas und Mayas entdeckt, die schon 500 Jahre früher auf den Hochebenen im mittelamerikanischen Urwald den wildwachsenden Tabak rauchten.
Und heute müssen wir uns bei dem großen Entdecker Christoph Kolumbus - der zu seiner Zeit "Spinner" genannt wurde - bedanken.